Simmern – Türkgücü Simmern hat eine neue Heimstätte.

Die C-Klasse-Fußballer tragen ihre Heimspiele nun in Schnorbach aus. In Schnorbach? Richtig. Auf einer Wiese mit zwei Toren – aber ohne Umkleidekabinen, ohne Duschen, ohne Toiletten. 
Als erstes Team muss sich der VfR Dickenschied am Sonntag den Gegebenheiten anpassen. „Ich kann verstehen, wenn sich die Gegner aufregen werden“, sagt ein enttäuschter Türkgücü-Vorsitzender Ibrahim Adali über den Spielort Schnorbach. „Das ist ein Zustand wie im Mittelalter. Das gibt es nirgendwo im Hunsrück.“ Adali, der Fußballkreis und Simmerns Bürgermeister Andreas Nikolay sind seit Monaten auf der Suche nach einem Sportplatz für Türkgücü – doch überall hat es Absagen gehagelt.

Die Heimstätte von Türkgücü Simmern ist der Sportplatz in Schnorbach. Dort stehen Tore – und sonst nichts. Foto: WERNER DUPUIS

Die Heimstätte von Türkgücü Simmern ist der Sportplatz in Schnorbach. Dort stehen Tore – und sonst nichts. Foto: WERNER DUPUIS

Bis 2008 ist der Hartplatz am Simmerner Schulzentrum das Zuhause. Doch mit Beginn des Kunstrasenplatzbau muss Türkgücü notgedrungen umziehen. Zuerst gewährt Alterkülz dem Klub Asyl, in der Vorsaison spielt man in Argenthal. An beiden Standorten fühlt sich Türkgücü nicht wohl – und auch umgekehrt sind die Vereine nicht immer zufrieden mit dem türkischen Mieter. Das spricht sich schnell herum, im Umkreis von Simmern will kein Verein Türkgücü seinen Sportplatz überlassen, obwohl es rund um die Kreisstadt mehr als ein Dutzend Fußballfelder gibt.

In Sargenroth ist man da anfänglich aufgeschlossener. Der Hartplatz wird nur im Winter genutzt, das Vereinsheim ist an einen türkischen Gastronom verpachtet, die Stadt Simmern will dem Sportverein HSV sogar Geld bezahlen, wenn Türkgücü den Platz nutzen kann. Auch Sargenroths Bürgermeister Gerd Martin kann sich deshalb gut vorstellen, Türkgücü in seinem Ort eine Heimstätte zu geben: „Aus meiner Sicht hätte kein Risiko bestanden.“ Doch der Gemeinderat entscheidet sich knapp gegen Türkgücü. Begründung: Im Winter und bei Spielausfällen könnte es zu Überschneidungen kommen. Wirklich?

Quelle: Lokalteil Rhein-Hunsrück-Zeitung, 20.08.2010, 12:43 Uhr (Link)

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