Fußball-Bezirksliga SGS und Spvgg planen bis Saisonende mit internen Lösungen – Entlastung für Daniel Georg – Keine Freigabe für Hammen
Simmern. Die beiden abstiegsgefährdeten Hunsrücker Fußball-Bezirksligisten SG Sargenroth/Unzenberg und Spvgg Biebertal setzen derzeit auf Interimslösungen, um den drohenden Abstieg zu vermeiden. Und das soll bei beiden auch nach der Winterpause so bleiben, wenn auch in Sargenroth und Unzenberg in etwas abgewandelter Form. In der Saison 2011/2012 könnte dann hier wie da ein neuer Spielertrainer die Geschicke leiten, aber das ist noch Zukunftsmusik.
Uwe Georg, Abteilungsleiter bei der SG Sargenroth und Vater des derzeitigen Interims-Spielertrainers Daniel Georg, hätte zwar gerne im Winter einen Spielertrainer präsentiert, aber er hat auch Verständnis für die Absagen der Kandidaten. „Sie wollen die Saison bei ihren Vereinen zu Ende spielen, was absolut okay ist. Wir haben am Freitag noch mal zusammengesessen und suchen jetzt ein interne Lösung, um dann ab Frühjahr den Trainer für 2011/2012 zu suchen“, sagt Uwe Georg und erklärt: „Wenn wir jetzt einen reinen Trainer holen, wollen aber eigentlich nächste Saison einen Spielertrainer, dann passt das auch nicht.“ Nun wird es also jemand aus den eigenen Reihen machen, um dem 22-jährigen Daniel Georg diese Last von den Schultern zu nehmen. Ob das sogar sein Vater sein wird, der im Vorjahr noch den TSV Mengerschied in der Kreisliga B Süd coachte? „Ich will es eigentlich nicht machen“, sagt Uwe Georg. Ein klares Dementi hört sich anders an. Auf jeden Fall ist das Ziel des Tabellenfünfzehnten eindeutig, wie der Abteilungsleiter unterstreicht: „Wir wollen mit aller Macht die Klasse halten, aber wir müssen auch sehen, dass es hier im Falle des Abstiegs ordentlich weitergeht.“
Mit diesem Abstiegsfall hat sich Biebertals Vorsitzender Willi Bohn ein wenig intensiver auseinandergesetzt: „Für mich ist die Sache eigentlich klar, denn was soll sich groß ändern bei uns? Die Langzeitverletzten kommen ja nicht zurück, deshalb wird es ganz schwer.“ Die Spvgg ist Tabellenvorletzter, auf Sargenroth sind es sechs Punkte, auf den Viertletzten Eich aber nur drei. Aufgeholt werden sollen die in der jetzigen Konstellation – also mit Joachim Schneider als Coach, dem der derzeit verletzte Spieler Christian Herrmann zur Seite steht. Bohns Sohn Michael soll wieder etwas stärker eingebunden werden. „Aber er hat wenig Zeit, kann vielleicht mal Spiele beobachten“, sagt Willi Bohn. Der hat übrigens mit seinen Vorstandskollegen dem Wechsel von Torwart Andreas Hammen zum nur einen Rang besser platzierten Liga-Rivalen SG Ehrbachtal Ney einen Riegel vorgeschoben. „Andi bekommt keine Freigabe. Das ist ein klarer Vorstandbeschluss. Wir lassen ihn doch nicht einfach zu einem direkten Konkurrenten gehen. Er kann für uns weiterspielen. Aber wenn er jetzt geht, braucht er im Sommer nicht wieder zurückzukommen, falls er sich das so gedacht hat“, erklärt Bohn.
Dass, wie man hört, Ex-Coach Christian Schneider bald wieder in Biebern übernimmt, schließt Bohn aus. Schneider war bekanntlich Vorgänger von Elmar Walter, von den man sich vor rund einem Monat trennte. „Christian ist natürlich für uns immer ein Thema, aber er kann das im Moment zeitlich nicht, da er beruflich sehr eingespannt ist. Wir werden diese Saison so beenden und werden versuchen, kommende Runde einen Spielertrainer zu holen.“
Man darf also gespannt sein, wer in der kommenden Saison verantwortlich in Biebern und Sargenroth ist Und vor allem: In welcher Klasse. Mirko Bernd
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 21. Dezember 2010, Seite 11
