Fußball-Rheinlandliga: FCK hat heute Nikolai Foroutan und den TuS Mayen zu Gast – Torwart Bauer gesperrt, Schmitt spielt
Zwei Partien, zwei Pleiten, zehn Gegentore – der FC Karbach hat einen Albtraumstart erwischt. Wird am heutigen Samstag gegen den TuS Mayen alles noch schlimmer?
Karbach. Die erste Woche in der Fußball-Rheinlandliga hat den FC Karbach schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt. 1:4 gegen Neuling TuS Koblenz II, 2:6 bei der Spvgg Burgbrohl – der FCK ist auf dem Weg mitten in eine handfeste Krise. Am heutigen Samstag (17.15 Uhr) gastiert der Oberliga-Absteiger TuS Mayen auf dem Quintinsberg.
„Es gibt ein Leben neben dem Fußball“, versucht FCK-Trainer Torsten Schmidt nach den zwei Klatschen locker zu wirken. Doch die Geschehnisse der vergangenen Tagen holen ihn ganz schnell ein. Schmidt sagt einen bemerkenswerten Satz zum Zustand seiner Mannschaft: „Wir brauchen noch drei, vier Wochen, um voll da zu sein. Erst dann haben wir unseren Rückstand aufgeholt.“
Nach sieben Wochen Vorbereitung ist das eine erstaunliche Erkenntnis. Doch zahlreiche Verletzungen haben den FCK aus der Bahn geworfen. „Wenn man von zehn Gegentore sieben selbst schießt, dann liegt das auch an einer fehlenden Fitness“, hat Schmidt das größte Problem erkannt. Schnelle Linderung ist allerdings nicht in Sicht, denn die Mehrzahl des Karbacher 24-Mann-Kaders ist verletzt oder gehandicapt.
Gegen Mayen fehlt auch noch Torwart Florian Bauer, der wegen Handspiels außerhalb des Strafraums in Burgbrohl die Rote Karte sah. Für ihn geht nicht Oldie Klaus Ohnesorge zwischen die Pfosten, sondern Reserve-Keeper Christian Schmitt. „Ohnesorge hat uns in Burgbrohl nach der Roten Karte geholfen, aber er ist auch noch nicht fit“, sagt Schmidt. Das war auch Kapitän Mirko Bernd nicht, der trotz einer verstauchten Hand mitgewirkt hat – und das als Innenverteidiger, weil „er dort weniger Zweikämpfe bestreiten muss als im Mittelfeld“, wie Schmidt begründete. Gegen Mayen rückt Bernd aber wieder hinter die Spitzen. „Wir werden die Viererkette umstellen“, sagt Schmidt, der das komplette Defensivverhalten anprangert: „Wir verlieren zu viele Bälle, treffen zu viele falsche Entscheidungen.“
Einzig die Leistung von Angreifer Jan Wächter, der beide Tore in Burgbrohl markierte, hat Schmidt positiv gestimmt: „Jan ist ein Hoffnungsschimmer.“ Der Stürmer hat seinen Torriecher wiedergefunden und ist innerhalb von wenigen Tagen vom Bankdrücker zum Stürmer Nummer eins aufgestiegen – weil Tobias Schinnen nicht trifft, und weil Daniel Lay Knieprobleme hat.
Der Ex-Oberligist Mayen bekleckerte sich unter der Woche beim 0:2 gegen Morbach auch nicht mit Ruhm und ist gleich bei seinem Heim-Debüt in der Realität der Rheinlandliga angekommen. Coach Nikolai Foroutan (früher beim TSV Emmelshausen) hat noch seine liebe Mühe bei 20 (!) neuen Spielern (einige externe Zugänge, viele A-Jugendliche und ehemalige Reservekicker) eine schlagkräftige Truppe zu finden.
Der jüngste Neuzugang der Mayener ist übrigens kein Unbekannter in Karbach: Der TuS verpflichtete den Belgier Hervé Louloulaga, der auch schon beim FCK vor Monaten ein Probetraining absolviert hatte – und überzeugen konnte. Doch das Gesamtpaket für den Defensivmann ist Karbach dann doch zu teuer gewesen. (mbo)
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 21. August 2010, Seite 12