Spvgg ohne Glanz zum Erfolg gegen Moselkern – Keine Torwart-Debatte?

Biebern. Die Spvgg Biebertal hat zum Saisonauftakt in der Fußball-Bezirksliga Mitte den erhofften und erwarteten Sieg eingefahren: Gegen die SG Moselkern/Müden gewann die Mannschaft von Trainer Elmar Walter mit 3:2 (0:0), glänzte aber nicht.

Wirkliche Freude wollte allerdings keine aufkommen – und das hatte nachvollziehbare Gründe. Während Gästetrainer Frank Hartmann nach der Niederlage verständlicherweise keine Luftsprünge vollführte, tat das sein Gegenüber Walter auch nicht. Seine Mannschaft hatte sich nicht nur von der Bestbesetzung, sondern auch von der Bestform noch meilenweit entfernt präsentiert. Vieles war Stückwerk, vor allem in der Defensive haperte es an der Abstimmung und in der Offensive wurde zu fahrlässig mit den Möglichkeiten umgegangen. Und so mussten die Gastgeber, die über weite Strecken deutlich mehr vom Spiel hatten, zwischenzeitlich noch einmal zittern. „Nach dem 2:0 haben wir es einfach versäumt nachzulegen“, haderte Walter. „Mit etwas Glück hätten wir das 2:2 machen können, aber das sollte dieses Mal nicht sein“, meinte Hartmann.

Der war mit einer Rumpfelf in den Hunsrück gereist. Die lag dann auch nach Toren von Stefano Abraham (48.) und Sascha Lang (58.) verdient mit 0:2 im Hintertreffen, ehe Simon Oberhausen (71.) mit seinem 1:2 noch einmal Hoffnung aufkeimen ließ. Doch abgesehen von einem Schuss aus kurzer Distanz hielten sich die Moselkerner Offensivbemühungen in Grenzen.


Starker Auftritt: Biebertals Christian Lautenschläger (rechts) meldete beim 3:2-Sieg Moselkern-Kapitän Florian Hartmann ab und gehörte zu den stärksten. M Foto: Hardy Beissel

Starker Auftritt: Biebertals Christian Lautenschläger (rechts) meldete beim 3:2-Sieg Moselkern-Kapitän Florian Hartmann ab und gehörte zu den stärksten. M Foto: Hardy Beissel


 

Anders sah es auf der Gegenseite aus – allen voran Artur Stürz und Tobias Kehrein hätten das halbe Dutzend im Alleingang vollmachen können. Stürz traf zumindest noch einmal zum 3:1 (81.), Kehrein ging leer aus. Der späte Treffer durch Pascal Leberig zum 2:3 (92.) war am Ende lediglich Ergebniskosmetik und vermochte seinen Trainer nicht mehr so recht aufzumuntern: „Wenn man verloren hat, ist man natürlich nicht zufrieden, aber ich glaube nicht, dass die Niederlage der Moral einen Knacks verpasst hat.“

Einen Knacks dürfte indes die Moral des Biebertaler Torhüters Andreas Hammen bekommen haben, der im direkten Duell mit Neuzugang Julian Retzmann erst einmal den Kürzeren gezogen hatte. Retzmann dankte seinem Trainer die Entscheidung mit einer soliden Leistung, wiegelte aber hinsichtlich angeblicher Querelen ebenso ab wie Walter: „Es gab keinen Ärger. Sicherlich ist Andi nicht zufrieden mit der Situation, aber von meiner Seite ist die Tür weiterhin offen.“ Und offenbar gibt es erst einmal eine Kompromisslösung: Die ersten drei Partien steht Retzmann im Tor, danach darf sich Hammen beweisen. Denn Walter weiß, dass er auf beide Schlussmänner angewiesen ist. Und die scheinen es im Nachhinein doch sportlicher zu nehmen, als es zunächst den Anschein hatte. „Andi hat mich am Samstag angerufen und mir viel Glück gewünscht“, so Retzmann. Sina Ternis

Biebertal: Retzmann – Kemper, Lautenschläger, Klasen, Lang, A. Adamus, Singer, D. Adamus, Abraham (78. Heimer), Weckmüller (63. Stürz), Kehrein.

Moselkern: Ndolumingu – Franzen, Stein, Möntenich, Schnorpfeil, Schmitz, Müller (46. Pillig), Steffens (82. Möhlig), F. Hartmann, Oberhausen, Leberig.

Schiedsrichter: Klaus Rupp (Freisen).

Zuschauer: 215.

Beste Spieler: Abraham, Lautenschläger – Schnorpfeil, Oberhausen.

Tore: 1:0 Abraham (48.), 2:0 Lang (58.), 2:1 Oberhausen (70.), 3:1 Stürz (82.), 3:2 Leberig (90.+2).

Nächste Aufgabe für Biebertal: am Freitag (20 Uhr) in Immendorf; für Moselkern: am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Höhr-Grenzhausen

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Montag, 9. August 2010, Seite 13

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