Fußball-Rheinlandliga-Rückblick: Turbulenzen gehen in Lahnstein trotz ansprechender Leistung beim 1:4 weiter – Salmrohr gibt sich keine Blöße

Simmern. Fünf Spieltage sind in der Fußball-Rheinlandliga gerade mal absolviert, aber schon gleicht das Tabellenbild einer breit gezogenen Ziehharmonika. Stolze 14 Zähler und in der Differenz schon 27 Tore trennen die SG Eintracht Lahnstein als neues Schlusslicht vom Branchenführer FSV Salmrohr. Dabei ist es erst ein paar Monate her, dass sich beide Mannschaften noch auf Augenhöhe begegnet waren, lediglich ein Tabellenplatz trennte beide im Abschlussklassement der Saison 2009/10.

Mittlerweile aber hat sich die Lage grundlegend geändert: Salmrohr gilt als Titelanwärter Nummer eins und wird den Vorschusslorbeeren offensichtlich voll und ganz gerecht. Lahnstein steht nach den jüngsten Turbulenzen nach Meinung vieler Experten schon mit einem Bein in der Bezirksliga. Nicht weniger als fünf Akteure haben den Vorjahresvierten kurz vor dem Ende der Transferperiode verlassen, weil angeblich finanzielle Zusagen seitens des Vereins nicht eingehalten wurden.

Burgbrohl als FSV-Verfolger

Kein Wunder also, dass die SpVgg Burgbrohl im Spiel eins nach diesem enormen Aderlass relativ leichtes Spiel am Rhein-Lahn-Eck hatte. Die Brohltaler sind nun aber nach dem 4:1 weiterhin der härteste Verfolger des Spitzenreiters aus Salmrohr. Trotz am Ende ansprechender Vorstellung muss sich der Lahnsteiner Trainer Akin Kilic, der selbst ins Trikot geschlüpft war, schon jetzt intensiv mit der Thematik beschäftigen, die vor wenigen Monaten noch in Burgbrohl oberste Priorität hatte: Abstiegskampf pur. Kilic weiß das: Für die Partie gegen Burgbrohl musste er auf drei Akteure aus der Kreisliga D-Reserve zurückgreifen. „Da fehlen jetzt die Spieler, die den Verein verlassen haben. Die sollten hier die Führungspersonen sein. Heute hatten wir zwölf gesunde Spieler. Was ist, wenn nur noch neun Spieler da sind? Ich bin Trainer, kein Spieler mehr. Ich habe seit Monaten nicht mehr gespielt. Und ich sehe gar nicht ein, dass ich hier meine Knochen hinhalte für etwas, das andere verbockt haben.“ Eine positive Stimmungslage herrscht naturgemäß beim Sextett an der Spitze, das sich in der fünften Runde keinerlei Blöße gab und die Maximalpunkzahl ergatterte. Dass sich der FSV Salmrohr, TuS Koblenz II und auch der SV Mehring auf oder in unmittelbarer Nähe der Spitzenposition wiederfinden würden, war den meisten Experten schon irgendwie klar. Burgbrohl war vielleicht noch so etwas wie ein gewagter Außenseiter-Tipp, aber dass ein Neuling wie der FSV Trier-Tarforst nun schon zum vierten Mal hintereinander die kompletten drei Punkte abräumen würde, damit war beim besten Willen nicht zu rechnen. „Alles in allem ist das ganz gut für uns gelaufen“, fasste Trainer Dirk Fengler das aktuelle 3:1 beim hoch gehandelten SV Morbach lapidar in Worte. Weiter vorne hatte man eigentlich auch den langjährigen Oberligisten aus Mayen erwartet, doch der ist nach dem verheißungsvollen 3:1-Auftakt in Trier-Tarforst und den folgenden vier sieglosen Spielen wohl noch in einer Art Selbstfindungsphase.

Dörbach: Ärger wegen „Tor“

Das trifft im Prinzip auch auf den VfB Linz zu, der nach einem 3:0 am ersten Spieltag gegen eine zunächst völlig orientierungslose SG Mülheim-Kärlich ganz tief in den Keller gefallen ist: Gerade mal ein Treffer gelang dem VfB in den folgenden 360 Spielminuten. Und so freute sich der FC Karbach am Ende beim 2:0 über den ersten Saisonsieg, der das ehemalige Schlusslicht immerhin auf Rang 14 des Tableaus spülte.

Noch vier Plätze besser angesiedelt sind die Mülheimer: Beim 2:0 in Dörbach blieben die Wagner-Eleven zum zweiten Mal hintereinander ohne Gegentreffer. Dabei landete der Ball eigentlich schon früh im Mülheimer Netz – meinte der Dörbacher Co-Trainer Harald Marbach: „Ein klareres Tor gibt es gar nicht.“ Aber Schiedsrichter Ingo Kreutz verweigerte dem vermeintlichen Treffer die Anerkennung. Die erfuhr die SG Ellscheid, die Primus Salmrohr Paroli bot, aber wie alle anderen Teams gegen den FSV verlor. Bodo Heinemann

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 7. September 2010, Seite 10

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