Bezirksliga Mitte: SGE-Coach Stephan Pohlers geht skeptisch in das Derby zu Hause gegen die SG Sargenroth/Unzenberg
Vor dem ersten Derby in der Bezirksliga Mitte könnten die Stimmungen kaum unterschiedlicher sein: Während Gastgeber SG Ehrbachtal Ney voller Skepsis in die Partie geht, herrscht bei der SG Sargenroth Optimismus pur.
Ney. Eigentlich sollte doch nach einem Aufstieg Euphorie herrschen. Nicht so bei Neu-Bezirksligist SG Ehrbachtal, bei dem vor dem Derby am Sonntag (14.30 Uhr) gegen die SG Sargenroth/Unzenberg vor allem Unsicherheit und Skepsis ob der eigenen Leistungsstärke herrscht. Grund hierfür war die durchwachsene Vorbereitung, in der SGE-Trainer Stephan Pohlers kein Spiel in Bestbesetzung bestreiten konnte. Entsprechend unerfreulich lesen sich dann auch die Ergebnisse – Selbstbewusstsein tanken sieht anders aus. „Wir wissen gar nicht, wo wir stehen. Einige meiner Spieler müssen am Sonntag ran, obwohl sie 14 Tage nicht trainiert haben“, so der SGE-Übungsleiter.
Da kann man sich in Sargenroth und Unzenberg ja eigentlich ganz entspannt zurücklehnen. Immerhin strotzt das Team derzeit geradezu vor Selbstbewusstsein. Alle Mann sind an Bord und alle sind laut Coach Jörg Kunz topfit. Der warnt zwar davor, den Aufsteiger zu unterschätzen, macht aber eben auch deutlich: „Wir wollen zum Auftakt gewinnen.“ Die Generalprobe gegen den Ost-Bezirksligisten SG Nievern (1:1) ist aus Kunz‘ Sicht jedenfalls geglückt. Die Defensive scheint auf den Punkt genau sattelfest zu sein. Und dass die Offensive immer für das eine oder andere Tor gut ist, ist hinlänglich bekannt. Auch Pohlers, der deswegen erst einmal auf eine kompakte Abwehr setzt, weiß das: „Sargenroth hat mit Steven Tittel und Daniel Georg vorne zwei super Spieler.“ Spieler, mit denen er nicht aufwarten kann. Deswegen hofft er auf das Kollektiv. „Es muss jetzt jeder in die Bresche springen.“
Das fordert allerdings auch sein Gegenüber Kunz, der weiß, dass auch seine Mannschaft in erster Linie von der Geschlossenheit und dem Kampfgeist lebt. Beides soll gegen Ehrbachtal in die Wagschale gelegt werden. Immerhin kann der Sargenrother Trainer kaum beurteilen, wie die Gastgeber auftreten. Zwei Versuche hatte er gestartet, um Testspiele zu sehen, zweimal war er umsonst gefahren. „Und dann hatte ich auch keine Lust mehr“, schmunzelt er und hat sich derweil Infos von seinem Ex-Kollegen Andre Piroth geholt. Auch Pohlers wollte sich nicht alleine auf seine Eindrücke aus den gemeinsamen Jahren in der A-Klasse verlassen und telefonierte mit Emmelshausens Trainer Peter Ritter.
Was beide Übungsleiter in Erfahrung brachten, bleibt deren Geheimnis. Fest steht allerdings: Beide Mannschaften wollen keinesfalls mit einer Pleite in die Saison starten. Die besseren Karten auf einen Dreier haben momentan wohl die Gäste.(ter)
Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 7. August 2010, Seite 11