A Hunsrück/Mosel
Oberwesel bezwingt Boppard und zieht mit Soonwald gleich – Fünf Spielausfälle

Simmern/Cochem. Sieben Partien hätten es werden sollen in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/ Mosel, zwei sind es am Ende geworden. Und die hatten zumindest für zwei der vier Teams einen besonderen Stellenwert: Oberwesel ist nach einem Sieg im Rhein-Derby gegen Boppard an der Tabellenspitze mit Soonwald gleich gezogen und Cochem konnte sich nach dem 8:1-Kantersieg gegen Karbach II nach unten etwas Luft verschaffen.

SV Oberwesel – SG Boppard/Bad Salzig 2:0 (2:0). Gut war der Platz in Oberwesel zwar nicht zu bespielen, aber er war zu bespielen – und kam kampfstarken Boppardern vielleicht sogar besser entgegen als spielstarken Oberweselern. „Sie haben uns das Leben ganz schön schwer gemacht“, gestand SV-Spielertrainer Patrik Welches. Doch wie eigentlich immer in den vergangenen Wochen hatte sich Oberwesel nicht von der Aggressivität des Gegners aus der Ruhe bringen lassen und taktisch diszipliniert agiert. „Wir hatten nach der Pause noch einige gute Möglichkeiten nach vorne, haben aber nach hinten nichts zugelassen“, meinte Welches. Das musste auch Boppards Kapitän und Torhüter Frank Maximini zugeben. „Wir hatten nur eine Chance und da haben wir im Gegenzug den Elfmeter gegen uns kassiert.“ Ansonsten ging Maximini nicht ganz mit Welches konform. „Oberwesel war nicht gut und wir waren schlecht.“ Eigentlich hatte Boppard den Tabellenzweiten mächtig ärgern wollen, hatte aber schon nach drei Minuten und mit dem 0:1 einen Strich durch die Rechnung gemacht bekommen. „Danach hat Oberwesel nur noch das Nötigste getan und wir waren nach vorne viel zu harmlos.“ Auch der zur Pause eingewechselte Stefan Preuß konnte nicht mehr für die Wende sorgen. „Er hat uns zwar Stabilität gebracht, aber mehr war einfach nicht drin. Uns fehlen zur Zeit auch zu viele Leute“, so Maximini.

Oberwesel: Höhn – Zeuner, Welches, Lieber, Fahning, Vogel (29. Bakr), Clemens, Schuck, Lahnert (75. Herberich), Braun, Schneider (86. Burger).

Boppard: Maximini – Zeiler, Zeutzheim, Heidt, Ponamarev, Simon (46. Preuß), Butsch (70. Flettner), Krallmann, Nass, Neuser.

Tore: 1:0 Clemens (3.), 2:0 Schneider (Foulelfmeter, 38.). ter

SG Cochem/Klotten – FC Karbach II 8:1 (1:0). Fast jeder Schuss ein Treffer: Etwa ab der 60. Minute gelang das Cochem gegen Karbach eindrucksvoll. Andreas Bartholomäi dürfte sich über diesen Erfolg besonders gefreut haben. Er trug nicht nur mit seinen drei Toren zum Kantersieg bei, er durfte dieses Erfolgserlebnis auch in den Farben seines Lieblingsvereins Borussia Dortmund erleben – Cochem war in den gelb-schwarzen Trikots der A-Jugend aufgelaufen. Die Mosel-SG bestimmte schnell das Geschehen auf dem Platz, vergab jedoch leichtfertig beste Torchancen. „Wir haben dann aber zum richtigen Zeitpunkt vor der Pause doch das Tor gemacht“, sagte Cochems Trainer Ralf Decker. Jens Fiedermann hatte das so wichtige 1:0 gemacht (44.). Nach der Pause benötigte die Heimelf auf dem gut zu bespielenden Kunstrasen eine kleine Anlaufzeit, um dann gegen die hilflosen Hunsrücker kräftig etwas für das Torverhältnis zu tun. „Wir haben nicht miteinander gespielt, sondern hatten elf Einzelspieler auf dem Platz. Vor allem von den erfahrenen Spielern hätte ich einiges mehr erwartet“, gab ein maßlos enttäuschter Gästetrainer Carsten Harmel zu Protokoll. In der Tat war Karbach immerhin mit fünf Spielern aus dem Kader der Rheinlandliga-Elf angetreten. Aber auch sie ließen den Cochemer Angreifern nach dem 2:0 freien Lauf. Diese nutzen das unerbittlich aus. Der nie zu bremsende Bartholomäi markierte ungebremst das 3:0, 4:1 und stellte mit einem Hammer unter die Latte den Endstand von 8:1 her. Bezeichnend für das Karbacher Spiel war, dass Pierre Marra einen Foulelfmeter vorbeischoss (88.). „Wir sind geschlossen aufgetreten, es wurde uns vom Gegner aber auch leicht gemacht“, sagte ein sehr zufriedener Decker.

Cochem: Ohlberger – Gilles, Schmitz, Coche, Laux, Reichertz, Cialdella, Schug, Bartholomäi, Cornely (75. Catalkaya), Fiedermann.

Karbach II: Rauen – Halfen (75. Hickmann), Blum, Kensy, Marra, Hermann Kapell (60. Krautkremer), Zimmermann, Marder, Lay, Kiesewetter (46. Bender), Eberhardt.

Tore: 1:0 Fiedermann (44.), 2:0 Cialdella (58.), 3:0 Bartholomäi (62.), 3:1 Marder (67.), 4:1 Bartholomäi (68.), 5:1 Gilles (Elfer, 80.), 6:1 Catalkaya (81.), 7:1 Cialdella (83.), 8:1 Bartholomäi (90.). alb