A Hunsrück/Mosel: Oberwesel bittet Niederburg zum Tanz – Soonwald in Düngenheim – Mesenich freut sich auf Schoonewille
In der Kreisliga A hat Karbach II gegen Ober Kostenz/Kappel die Chance, Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen zu halten. Kellerkind Nörtershausen rechnet sich gegen Emmelshausen II kaum Chancen aus.
Simmern. Den Auftakt in das Wochenende der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel macht heute Abend Sohren, das gegen Unterkülztal die Favoritenrolle inne hat.
SG Sohren – SG Unterkülztal. Obwohl beide Mannschaften zwölf Punkte trennen und Sohren zudem mit dem Selbstbewusstsein eines 6:0-Sieges gegen Emmelshausen II in die Partie geht, ist Trainer Oliver Schuch nur bedingt optimistisch. Und das hat seinen Grund: Gerade Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel, Mannschaften, die weniger über die Spielstärke, sondern vielmehr über den Kampf kamen, lagen seiner Truppe bisher nicht unbedingt. „Das wird sicherlich keine einfache Sache“, sagt Schuch. Den Druck, den Anschluss nach oben herstellen zu müssen, nimmt er seiner Mannschaft: „Sieben Punkte sind schon zu viel.“ Und bisher war es so, dass Sohren immer dann eine Niederlage einstecken musste, wenn die Tabellenspitze in Reichweite war.
FC Karbach II – SG Ober Kostenz/Kappel. Abstiegskampf pur in Karbach. Beide Teams sind eigentlich zum Punkten verdammt. Karbach, um nicht das rettende Ufer aus den Augen zu verlieren, Ober Kostenz, um nicht noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu rutschen. Liebhaber filigranen Fußballs werden also kaum auf ihre Kosten kommen. „Ich denke nicht, dass es großartig um Fußball geht“, sagt der Ober Kostenzer Trainer Frank Hartmann. „Das ist mir aber vollkommen egal, wenn am Ende das Ergebnis stimmt.“ Damit das klappt fordert er, dass seine Mannschaften zu alten Tugenden zurückkehrt, die sie bereits zu Saisonbeginn mit Erfolg an den Tag gelegt hatte: Selbstvertrauen und Entschlossenheit. „Dann können wir die Negativserie auch beenden.“ Bei seinem Team wird Tobias Stümper wieder dabei sein. Hinter dem Einsatz von Eric Müller steht noch ein Fragezeichen. Hartmann hofft, dass die Gastgeber nicht zu viel Unterstützung von oben bekommen. „Davon wird einiges abhängen, aber ich sehe sie keinesfalls so schlecht, wie sie stehen.“
SG Nörtershausen – TSV Emmelshausen II. Eigentlich müsste Nörtershausen punkten, um den Rest nicht zu weit weg ziehen zu lassen. Eigentlich sagt Trainer Manfred Wolff auch, dass er sich gegen jeden Gegner etwas ausrechnet. Doch Wolff weiß auch, dass Emmelshausen in dieser Saison stark ist, vielleicht zu stark für seine Mannschaft. Da bringt es ihm auch wenig, dass die Bezirksliga-Mannschaft parallel spielt und dass die Zweite wohl keine Unterstützung von oben bekommt. „Sie haben eine Menge Leute in ihren Reihen, die über Bezirksliga-Erfahrung verfügen. Bei mir sind viele Spieler, die noch keine 20 Partien im Seniorenbereich gemacht haben.“ Vor allem an der Deckungsarbeit nach Standardsituationen hat Wolff unter der Woche gearbeitet. „Wenn wir da nicht konsequent am Mann sind, ist es schwer, gegen Spitzenmannschaften zum Erfolg zu kommen“, so Wolff.
SG Düngenheim – SG Soonwald/Simmern. Drei Spiele in Folge war Düngenheim zuletzt ohne Sieg und hat damit erst einmal nach oben abreißen lassen müssen. Mit einem Sieg gegen den Tabellenführer könnte der Rückstand schmelzen. Und ganz so pessimistisch ist Trainer Thomas Schwall trotz der zuletzt durchwachsenen Resultate nicht. „Es kann sein, dass sie uns eher liegen“, spielt Schwall auf die Soonwälder Spielstärke an. „Da können wir uns hinten rein stellen und auf Konter spielen.“ Er würde es zwar auch lieber sehen, dass seine Mannschaft Fußball spielt statt kämpft, aber das scheint derzeit ein frommer Wunsch. Vielleicht kann sich die Eifel-SG beim Gast etwas abgucken. „Sie spielen den Ball schön hinten raus und kombinieren ordentlich“, weiß Schwall. Dafür verfügt er mit Stephan Schikora und Markus May über starke Konterspieler, die eine Partie allein entscheiden können.
SG Boppard/Bad Salzig – SG Bremm. Auch wenn erst 13 Zähler das Konto seiner Mannschaft zieren, nimmt Bremms Trainer Jürgen Mesenich das Wort Abstiegskampf nicht in den Mund. „Warum auch? So schlecht sind wir auch nicht.“ Allerdings dürfte es gegen Boppard, das zuletzt einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnete, schwer werden. „Wir wollen mindestens einen Punkt holen“, so Mesenich. Immerhin hat seine Mannschaft eine Wegstrecke von 70 Kilometern zurückzulegen. Auch wenn die Orte weit auseinanderliegen, so verbindet Mesenich zur Zeit doch etwas mit der Rhein-SG. Deren Coach Gerrie Schoonewille war bei der TuS Koblenz sein Trainer. „Wir sind Freunde und ich freue mich, ihn zu sehen.“ Noch mehr würde er sich allerdings freuen, mit Punkten im Gepäck die Heimreise antreten zu können. (ter)
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Freitag, 29. Oktober 2010, Seite 13