Futsal – Der Alterkülzer Walter Desch bat per Mikrofon um Unterstützung für Christian Kleid. „Es müssen noch ein paar kommen, er kann nicht alles tragen“, rief der Präsident des Fußballverbandes Rheinland (FVR) den Spielern des A-Ligisten SG Unzenberg/ Sargenroth zu. In der Tat: Kleid hatte alle Hände voll zu tun. Wanderpokal, Siegerpokal, Ball, Scheck – das alles gab es für den neuen Regionalmeister im Futsal in Mülheim-Kärlich. Scheck? Scheck! Der Regionalverband Südwest hatte kurzfristig doch noch Preisgeld locker gemacht, nachdem es im Vorfeld auf Unverständnis gestoßen war, dass es bei der Rheinlandmeisterschaft satte 1000 Euro gegeben hatte, es aber für den Regionalmeister gar nichts geben sollte (wir berichteten). So gab es immerhin 150 Euro für die Unzenberger. „Vielleicht wird es kommendes Jahr noch mehr“, sagte der Kastellauner FVR-Spielausschussvorsitzende Hans Christmann. Die Vertreter der drei Regionalverbände steckten jedenfalls deshalb die Köpfe zusammen.
Den Unzenbergern war es aber nicht ums Geld gegangen, sie sind von Natur aus „heiß“, wenn es in die Halle geht. Trainer Sascha Clemens registriert das zufrieden: „Die Mannschaft belohnt sich für ihren Einsatz. Die Jungs zeigen, dass sie das in der Halle richtig gut können.“ Und sie werden das mindestens noch einmal zeigen müssen, denn die SGU hat jetzt Heimrecht im Viertelfinale des DFB-Cups, wenn es gegen den Zweiten des Norddeutschen Fußballverbands geht. Am 18. Februar wird der Kontrahent in Hamburg ermittelt. Wahrscheinlich wird die Viertelfinal-Partie am 17. oder am 24. März in Simmern stattfinden. Das Cup-Finale geht am 20./21. April in Lübeck über die Bühne.
So weit denken die Unzenberger nicht, erst einmal war feiern angesagt. Denn die SGU stellte nicht nur den neuen Meister, sondern mit Lars Herrmann auch den besten Spieler des Turniers. „Ich spiele gerne in der Halle, das kommt mir entgegen. Da muss ich nicht so viel laufen“, schmunzelte der 23-Jährige, der zudem mit seinem Teamkollegen Patrick Sehn-Hehn und dem Bretzenheimer Daniel Schauß bester Torschütze wurde (alle drei Treffer). Bester Torwart wurde der Bretzenheimer Andreas Kern, aber auch hier war Unzenbergs Björn Moldenhauer dicht dran. Der ist bekanntlich im wahren Leben Feldspieler – und hatte im Halbfinale großen Anteil am Endspieleinzug. Denn: Beim Sechsmeterschießen gegen Saarligist SV Bübingen parierte er den Schuss von Pierluigi Vella, bevor er selbst verwandelte – anders gesagt: Moldenhauer hält, Moldenhauer Held.
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Quelle: Rhein-Zeitung Online, Sport, Regionales