Fußball Der Rückblick auf den 16. Spieltag in der Rheinlandliga

Simmern. In 15 Punkt- und 3 Pokalpartien war der FSV Salmrohr seit dem 8. August ohne Niederlage geblieben. Doch dann kam der SV Morbach. Und stellte dem unangefochtenen Tabellenführer der Fußball-Rheinlandliga binnen vier Tagen gleich zweimal ein Bein.

Wobei vor allem das 2:1 im Rahmen der vierten Rheinlandpokal-Runde kaum an Spannung zu überbieten war. Erst in der letzten Minute der Verlängerung brachte SVM-Torjäger Eloy Campos die favorisierten Salmrohrer mit zur Strecke. Nur drei Tage später traf Campos an gleicher Stelle erneut zum 2:1 gegen den FSV – allerdings geschah dies bereits nach 42 Spielminuten, außerdem sollte es an diesem Tag auch nicht der letzte Einschlag im erneut packenden Vergleich beider Mannschaften gewesen sein. Tim Köhler brachte den Spitzenreiter mit dem Ausgleich zwar zurück ins Geschäft, doch Sascha Fuhr besiegelte schließlich die zweite Pleite der Gäste auf dem Morbacher Kunstrasenplatz.

Konkurrenz patzt ebenfalls

Dumm nur, dass keiner der beiden unmittelbaren Konkurrenten den Ausrutscher des Branchenführers zu nutzen wusste. Die Reserve der TuS Koblenz ließ schon tags zuvor beim 0:1 in Trier-Tarforst alle Punkte liegen, die SpVgg Burgbrohl nahm beim 1:1 am Linzer Kaiserberg wenigstens einen Zähler mit auf die Heimreise. Und so nutzte halt eben der SV Morbach selbst die unverhoffte Gunst der Stunde und schob sich mit dem elften Saisonsieg auf Platz zwei – der aber immer noch erkleckliche acht Zähler vom Spitzenrang entfernt liegt. Am unteren Ende des Tableaus bleibt (fast) alles beim Alten, das liegt vornehmlich an der Nullnummer der SG Eintracht Lahnstein als Schlusslicht im Duell mit dem Vorletzten, der SG Ellscheid. „Das war Not gegen Elend“, fand der Lahnsteiner Trainer Michael Enkirch knappe, aber deutliche Worte in seiner persönlichen Bilanz. Letztlich mussten die Platzherren mit dem Unentschieden sogar noch zufrieden sein, schließlich entschärfte Keeper Christian Schlosser in der 88. Minute erst einen Strafstoß von Sebastian Hilgers und dann auch noch den Nachschuss von Stephan Schmitz. „Wir haben wie im Vorjahr die Seuche bei Elfmetern.Von den Chancen her wäre der Sieg verdient gewesen“, haderte der Alfbachtaler Coach Jörg Stölben. Lahnstein beendete die Partie nur zu zehnt, weil Vernatius Emeka – der zuvor auch den Strafstoß verschuldet hatte – wegen angeblicher Tätlichkeit kurz vor dem Ende die Rote Karte kassierte.

Drei Last-Minute-Tore unterschiedlicher Prägung gingen im Verlauf der 16. Spielrunde in die Rheinlandliga-Statistik ein: Yannick Bach traf für seine SG Bullay/Zell/Alf per Foulelfmeter in der Nachspielzeit und brachte so spät den 2:2-Endstand beim SV Dörbach unter Dach und Fach. Nebenbei war dieser Treffer auch das erhoffte Geschenk des Trainersohns an Übungsleiter und Vater Jörg Bach – der sich aber nur bedingt mit dem Remis anfreunden wollte: „Ich hatte hier schon drei Punkte eingeplant, aber nach diesem Spielverlauf freue ich mich auch über den einen.“ Seinem Gegenüber Harry Koch stand der Sinn nicht nach Feiern. Er war erbost über den seiner Meinung nach fraglichen Elfmeterpfiff in letzter Sekunde: „Es ist schon schade, wenn man so betrogen wird.“ Der eine Zähler reichte gerade aus, um Platz 16 aufgrund der besseren Tordifferenz vor der SG Ellscheid zu retten. Der Rest der Feldes liegt aber schon drei Punkte und mehr entfernt.

Karbach ist schwer zu schlagen

Mit einem Unentschieden wäre in der Endabrechnung sicher auch der TuS aus Schweich zufrieden gewesen, aber da spielte der gastgebende FC Karbach (seit zwölf Partien ungeschlagen) nicht mit. Sechs Minuten vor dem Abpfiff lag die „Mosella“ noch mit 1:0 in Führung, doch dann drehten Tim Puttkammer (84.) und Sven Schindel (90.) den Spieß kurzerhand und unerbittlich um. Dem entscheidenden Treffer ging jedoch ein umstrittener Freistoß voraus, das hielten die Gäste dem Unparteiischen nach dem Abpfiff auch unmissverständlich unter die Nase. FCK-Trainer Torsten Schmidt dachte derweil schon an kommende Aufgaben, als er zu Protokoll gab: „Wir sind jetzt topfit. Wenn wir über längere Zeit unser Tempo entwickeln, sind wir nur ganz schwer zu schlagen.“

Der dritte Treffer kurz vor Spiel-ende kam in Mülheim-Kärlich durch Gästespieler Kevin Lahn zustande, hatte aber im Endeffekt keine große Auswirkung mehr aufs Resultat. Mit 2:0 behielt der TuS Mayen die Oberhand und bestätigte damit den Aufwärtstrend der jüngsten Vergangenheit. Aber wer weiß schon, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Schiedsrichter Benedikt Kempkes dem ersten Mayener Treffer durch Florian Schlich wegen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert hätte. Aber ein Fußballspiel findet nun mal nicht im Konjunktiv statt. Und so sagte TuS-Trainer Nikolai Foroutan ganz einfach: „Wir haben gelauert und im richtigen Moment zugeschlagen.“bhm

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 23. November 2010, Seite 12

Tagged mit:
 

Hinterlasse ein Kommentar




Suchen Sie etwas?

Nutzen Sie doch unsere Suche:

Haben Sie nicht gefunden was Sie suchen? Schreiben Sie uns an oder hinterlassen Sie ein Kommentar!

Sponsoren

Ad
Ad