Nach einigen Verletzungssorgen in den vergangenen Tagen meldeten sich pünktlich zum Spieltag alle Spieler einsatzbereit bei Trainer Patrick Welches. So konnte dieser personell aus dem Vollen schöpfen und wählte gegen den offensivstarken Gast aus der Eifel die defensivere Grundeinstellung mit Bastian Gödert im Mittelfeld. Dafür rückte Thomas Clemens zunächst auf die Außenbahn. Der zuletzt immer besser werdende Bastian Vogel musste die erste Halbzeit auf der Bank Platz nehmen. In der Innenverteidigung kehrte Stefan Carbach nach seiner Verletzung im Spiel gegen Niederburg wieder in die Anfangsformation zurück.

Die Vesalen begannen wie in den letzten Spielen konzentriert und zweikampfstark und ließen den Ball sicher in den eigenen Reihen zirkulieren. Die tief stehenden Gäste hatten selten Gelegenheit zur Balleroberung oder zu kontrollierten Offensivaktionen. So resultierte der einzige Torschuss aus einem Freistoß aus 30 Metern, der jedoch keine Gefahr für das Oberweseler Tor darstellte. Anders die Vesalen. Ruhig und ballsicher hielt man das runde Leder in den eigenen Reihen und verlagerte das Spiel immer wieder gekonnt von einer auf die andere Seite, so dass sich einige Freiräume ergaben. In der 26. Minute war es der erneut bärenstarke Christoph Braun, der mit einem gefühlvollen Heber das wichtige 1:0 erzielen konnte. Nur kurze Zeit später umkurvte er in gewohnter Manier gleich mehrere gegnerische Spieler, ehe er im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marc Schneider sicher zum 2:0 (32. Minute). Die Vesalen spielten weiter konzentriert. In der 42. Minute zirkelte der seit Wochen stark spielende Philipp Lahnert einen Freistoß von halb rechter Position wunderbar auf den Kopf des heranstürmenden Abwehrchefs Gregor Lieber, der mit einem wuchtigen Kopfball das 3:0 erzielte.

Zur Halbzeit kam der junge Bastian Vogel für den angeschlagen ins Spiel gegangenen Bastian Gödert, der Spielmacher Markus May bis dahin völlig abgemeldet hatte. Am Spiel der Blauen änderte sich dadurch wenig. Man machte dort weiter, wo man vor der Pause aufgehört hatte, und so konnte bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff Marc Schneider einen zweiten Strafstoß, verursacht an Christoph Braun, im gegnerischen Kasten unterbringen. Es folgten einige Minuten, in denen die Vesalia nicht mehr so recht wollte und Düngenheim offenbar auch nicht konnte. Die Vesalen kontrollierten das Spiel ohne dabei jedoch zu glänzen. In der 70. Minute konnte Edeljoker Mario Herberich, der 10 Minuten zuvor für den Doppeltorschützen Marc Schneider ins Spiel gekommen war, einen feinen Pass von Lennart Schuck aufnehmen, den gegnerischen Torwart umspielen, um gekonnt aus spitzem Winkel einzuschieben. Die einzige Chance der Gäste bestand aus einem Kopfball nach Eckball, der jedoch vom aufmerksamen Bastian Vogel souverän auf der Linie geklärt wurde. Aufregung gab es danach nur noch kurz vor Schluss, als Gregor Lieber übel von einem gegnerischen Stürmer in die Beine gefahren wurde. Während der sehr gute Schiedsrichter Rossi noch mit der Verwarnung des Spielers beschäftigt war, ließ sich Ex-Oberligaakteur Stephan Schikora im Rücken des Schiedsrichters zu einer Tätlichkeit hinreißen. Doch der gute Schiedsrichterassistent hatte die Szene beobachtet und nach kurzer Beratung zückte der Referee die fällige rote Karte. Bis dahin hatte Schikora – immerhin Top-Torjäger der A-Klasse – dank der Sonderbewachung des erst 18jährigen Stefan Carbach keinen einzigen Torschuss abgegeben und blieb wie der Rest seines Teams an diesem Tag deutlich unter seinen Möglichkeiten. Insgesamt sahen die etwa 100 Zuschauer wieder einmal eine geschlossene Mannschaftsleistung eines Teams, das in den letzten Wochen nicht mehr nur durch Kampf und Einsatzwille überzeugen konnte, sondern zunehmend auch in der Lage ist, den Woche für Woche tief stehenden und defensiv agierenden Gegnern mit spielerischen Mitteln zu begegnen.

Bericht: D. Höhn

Oberwesel: Höhn – Zeuner, Carbach, Lieber, Fahning, Lahnert (70. Bakr), Clemens, Schuck, Gödert (46. Vogel), Braun, Schneider (57. Herberich).

Düngenheim: Schröder – Hamper (58. F. Wilhelmi), Boos, A. Kohlhaas, Breitbach (80. Schwall), Kochs, Angeletti, May, Kebe, J. Wilhelmi, Schikora.

Tore: 1:0 Braun (27.), 2:0 Schneider (34./Foulelfmeter), 3:0 Lieber (41.), 4:0 Schneider (47./Foulelfmeter), 5:0 Herberich (70.).

Besonderheiten: Rote Karte für Schikora wegen Tätlichkeit (87./Düngenheim).




RZ-Bericht


Kantersieg für Oberwesel, das gegen den Aufsteiger nichts hatte anbrennen lassen. „Wir haben richtig gut gespielt und sind taktisch diszipliniert aufgetreten“, meinte Spielertrainer Patrik Welches. Auch sein Gegenüber Thomas Schwall fand nur lobende Worte für die Leistung der Gastgeber: „Sie haben richtig gut gespielt, schon fast wie ein Aufsteiger.“ Doch auch seinem Team wollte Schwall keinen Vorwurf machen: „Jeder hat alles gegeben, hier war einfach nicht mehr drin.“ Bitter für die Gäste: 20-Tore-Mann Stephan Schikora sah die Rote Karte.

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Montag, 22. November 2010, Seite 28

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