Bezirksliga Mitte In einem hitzigen Duell trennen sich Biebertal und Rheinböllen mit 1:1

Biebern. Wer gestern um 16.15 Uhr seinen Blick über den Bieberner Hartplatz schweifen ließ, der blickte ausnahmslos in unzufriedene Gesichter. Die Spvgg Biebertal und der TuS Rheinböllen hatten sich im Fußball-Bezirksliga-Derby mit einem leistungsgerechten 1:1 getrennt, das keinen froh machte. Die Gastgeber ärgerten sich über einen verschossenen Elfmeter fünf Minuten vor dem Ende, die Gäste ärgerten sich über den Schiedsrichter. „Wir spielen eine Stunde lang neun gegen zwölf“, schimpfte Rheinböllens Trainer Andreas Auler nach dem Spiel. „Er hat nach der Gelb-Roten Karte nur noch gegen uns gepfiffen.“

Doch auch Biebern tat sich nicht schwer, sich in die Tiraden einzufügen: „Das 1:0 war abseitsverdächtig“, meinte Coach Elmar Walter. „Und die Elfmeter waren beide keine.“ Damit sind eigentlich alle Höhepunkte der Partie aufgezählt und irgendwie war der glücklos agierende Schiedsrichter Dirk Huster an allen beteiligt. Nach neun Minuten traf Rheinböllens Stürmer Oliver Reiner nach einem Pass von Matthias Barth. Völlig unbedrängt übrigens, weil die Biebertaler Abwehr zu sehr damit beschäftigt war, sich darüber zu beschweren, dass der Abseitspfiff ausgeblieben war. „Da dürfen wir natürlich nicht aufhören, Fußball zu spielen“, monierte Walter.

Nächste strittige Szene nach 35 Minuten: Nach einem Allerweltsfoul sah Christopher Rott Gelb-Rot. Eine Szene, die ebenso Diskussionspotenzial lieferte wie der Elfmeter an Frank Kasper. Bieberns Schlussmann Julian Retzmann beteuerte: „Ich habe ihn nicht berührt.“ Mit einer Portion Wut im Bauch parierte er den anschließenden Strafstoß von Kasper souverän.

Hatte Rheinböllen bis zu diesem Zeitpunkt leichtes Übergewicht und zeigte sich spielerisch etwas besser – sofern man davon überhaupt reden konnte – kam Biebern selbstbewusster aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Das Ergebnis: Viel Kampf, viel Leidenschaft, aber eben keine spielerischen Mittel. Am Ende war es rohe Gewalt, die für den verdienten Ausgleich sorgte: Dennis Weckmüller hielt aus 22 Metern drauf – unhaltbar für TuS-Keeper Andreas Acht. Weckmüller und Acht sollten kurze Zeit später erneut im Fokus stehen: Nach einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung zu Gunsten von Biebern fühlte sich Weckmüller sicher genug, sein Glück erneut zu suchen und wurde zur tragischen Figur. Obwohl platziert geschossen, hielt Acht den Schuss mit einer Glanzparade. „Ich habe einfach spekuliert“, gab Acht sich bescheiden. Weckmüller war enttäuscht: „Das ist schon bitter. Im Training habe ich alle Bälle verwandelt und sollte deswegen auch schießen.“ Fest steht am Ende: Rheinböllen kann mit dem Punkt deutlich besser leben als Biebertal.

Biebertal: Retzmann – Müller, Lautenschläger, Meurer, Rutz, Peters (73. Schmidt), Kubandt, D. Adamus, Abraham, Stürz, Weckmüller.

Rheinböllen: Acht – Özcep, Röse, C. Hofrath, Barth, Steigerwald, Kasper (55. Hohl), Zipp (83. Schulz), Rott, Reiner.

Schiedsrichter: Dirk Huster (Kasdorf).

Zuschauer: 125.

Tore: 0:1 Reiner (9.), 1:1 Weckmüller (82.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Rott (35./TuS); Retzmann hält Foulelfmeter von Kasper (44.), Acht hält Foulelfmeter von Weckmüller (85.).

Beste Spieler: Retzmann, Lautenschläger – Acht, Barth, Steigerwald.

Nächste Aufgabe für Biebertal: am Samstag (16 Uhr) in Ahrweiler; für Rheinböllen: am Sonntag (15 Uhr) gegen Höhr-Grenzhausen.

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Montag, 8. November 2010, Seite 25

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