Bezirksliga Mitte Spvgg-Torwart patzt fünf Minuten vor Schluss beim ersten Mendiger Tor – 0:2 durch Elfer
Mendig. 85 Minuten lang ging in Mendig so ziemlich alles auf, was sich der arg ersatzgeschwächte Fußball-Bezirksligist Spvgg Biebertal vorgenommen hatte. Dann aber knackte die gastgebende SG den Abwehrriegel der Hunsrücker und traf vor 280 Zuschauern – in Mendig war Bratapfelfest – zum 1:0. Am Ende hieß es 2:0 für den Tabellenvierten gegen den Vorletzten.
Der Pechvogel auf Biebertaler Seite war Torhüter Julian Retzmann. Bis zum Zeitpunkt des Gegentores hatte er seinen Kasten sauber gehalten. Aber dann ließ er einen Freistoß von Magomed Ibragimov nach vorne abklatschen, Mendigs Philipp Schmitz bedankte sich artig und traf zum 1:0. Biebertals Trainer Elmar Walter hielt sich mit Vorwürfen aber zurück: „Es war einfach nur schade, denn die Mannschaft hatte bis dahin gut gekämpft und sich dadurch einen Punkt verdient. Nach dem Tor gingen natürlich die Köpfe runter.“
Das zweite Tor fiel drei Minuten später, als Christian Lautenschläger seinen Frust über den ersten Treffer an Mendigs Kapitän Sebastian Mintgen ausließ und ihn im Strafraum foulte. „Ein tausendprozentiger Elfmeter“, schmunzelte Walter. Mintgen ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum Endstand. „Wir mussten Geduld beweisen und haben gezeigt, dass wir auch das draufhaben“, sagte Mendigs Trainer Wolfgang Müller, der bemängelte, dass seine Elf etwas brauchte, um ins Spiel zu finden. Aber das verwunderte wenig, denn Mendig hatte am 14. Oktober letztmals gespielt. Walter war dennoch vom Hausherr begeistert: „Von der Spielanlage her ist das super anzusehen.“
Dennoch erstickte Walters Mannschaft lange Zeit die Angriffsversuche der Mendiger im Keim, da sich Biebertal weit zurückzog und kaum Chancen zuließ. „Wir haben auf einen Punkt gespielt, das wäre uns fast gelungen“, erklärte der Spvgg-Coach die Taktik, die verständlich war, denn Alexander Singer fiel als Kreativkraft noch aus. Nach 50 Minuten musste zudem Christoph Neujahr mit einer Leistenverletzung vom Feld. „Gerade wegen dieser Personalsituation tut es mir leid, dass wir keinen Punkt geholt haben“, sagte Walter. Dessen Elf steckt in einer immer prekäreren Situation, denn mit neun Punkten droht der Anschluss ans untere Mittelfeld verloren zu gehen.mb
Biebertal: Retzmann – Meurer, Rutz, Müller, Peters, Kubandt, Lautenschläger, Neujahr (50. Kemper), Abraham, D. Adamus, Weckmüller.
Nächste Aufgabe für Biebertal: am Sonntag (14.30 Uhr) in Biebern gegen Rheinböllen.
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 2. November 2010, Seite 28