TuS siegt verdient 3:0 – Reiners Doppelpack – Röse stark am Geburtstag
Derbys scheinen in dieser Saison nicht die Sache der SG Sargenroth zu sein. Nach dem 1:4 in Biebertal verlor die SG gestern mit 0:3 in Rheinböllen. Damit hat der TuS das bestätigt, was viele ahnten: Die Punkte zum Klassenerhalt werden zu Hause eingesackt.
Rheinböllen. Manuel Röse strahlte. Und kämen nicht irgendwann die Ohren, hätte sich sein Lachen wohl bis zum Hinterkopf durchgezogen. Das lag nicht nur daran, dass er gestern 24 Jahre alt wurde oder dass er mit dem Fußball-Bezirksligisten TuS Rheinböllen das Derby gegen die SG Sargenroth/Unzenberg vor fast 300 Zuschauern verdient mit 3:0 (1:0) gewonnen hatte. Es lag vor allem daran, dass Röse eine starke Partie gemacht hatte nur vier Tage nach seinem schwarzen Abend beim 2:5 von Immendorf.
„Die Kritik hat mich angestachelt, heute fand ich es super“, sagte Röse, der von seinen Trainern Andreas Auler und Ercan Özcep das Vertrauen auch aus einem ganz besonderen Grund erhalten hatte. „Steven Tittel liegt mir, er ist so eine Art Lieblingsgegner von mir, warum weiß ich auch nicht“, gab der Rheinböllener Manndecker zu Protokoll. Auler lobte: „Das war von Manuel heute zwei Klassen besser als am Mittwoch.“ Auler wohnt ja bekanntlich in Sargenroth, Sprüche loslassen wollte er aber nicht: „Ich freue mich für uns und dass wir jetzt neun Punkte haben.“ Hier kommt der Doppeltorschütze von gestern ins Spiel: Oliver Reiner. „Jetzt haben wir einen Punkt mehr als wir mit Boppard in der kompletten vergangenen Saison hatten“, sagte der TuS-Stürmer, der mit Sargenroths Torwart Andreas Kasper für den Höhepunkt einer zerfahrenen ersten Hälfte sorgte. Nach zehn Minuten flankte Rheinböllens Christian Hofrath (musste zur Pause verletzt raus) in den SG-Strafraum. Kasper bekam den Ball nicht zu fassen, Reiner setzte nach, Kasper schlug Reiner den Ball an den Kopf, von da trudelte er ins Tor. Sargenroths Trainer Jörg Kunz war bedient: „Unser erster Fehler ist direkt bestraft worden.“
Fehler sah Kunz im Anschluss noch eine ganze Menge von seinem merkwürdig leblos wirkenden Team. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Sonst haben wir zehn Chancen pro Spiel, heute vielleicht eine.“ Er meinte die nach 15 Minuten, als Patrick Sehn-Henn eine Freistoßflanke von Christian Kleid verpasste. Ansonsten hatte Rheinböllens Bastian Zinß fast nichts tun. Zinß stand übrigens zwischen den Pfosten, weil sich Daniel Schubert beim Warmmachen eine Kapselverletzung am Finger zugezogen hatte. Auf der Bank saß Carsten Klein aus der zweiten Mannschaft, die zuvor 8:1 gewonnen hatte. „Er wollte gerade das erste Bier ansetzen, das konnte ich noch verhindern“, schmunzelte Auler. Der musste in der zweiten Hälfte mit ansehen, wie Sargenroth ein wenig aufkam, aber mit dem Elfmeter zum 2:0 (69.) die Köpfe hängen ließ. Marcel Klein hatte Reiner gefoult, Christopher Rott den fälligen Strafstoß sicher verwandelt. „Das war der Genickbruch, danach sind wir nicht mehr zurückgekommen“, sagte Kunz. Den Endstand besorgte Reiner, als er eine hohe Flanke von Alex Kuznecov stark annahm, seinen Gegenspieler alt aussehen ließ und mit links zum 3:0 (77.) traf. Beide Hunsrücker Klubs stehen nun mit neun Punkten da. Rheinböllen freute sich gestern natürlich mehr darüber. Am meisten Manuel Röse. Mirko Bernd
TuS Rheinböllen – SG Sargenroth/U. 3:0 (1:0)
Rheinböllen: Zinß – Özcep, Röse, Gumm, Kuznecov, Schulz, Steigerwald, C. Hofrath (46. Zipp), Flesch (78. Barth), Rott (71. Kasper), Reiner.
Sargenroth: Kasper – M. Dämgen, Mar. Klein, Schneberger, Laasner (46. Moldenhauer), Sehn-Henn, C. Kleid, Herrmann, Macht (67. C. Klein), Georg, Tittel.
Schiedsrichter: Amir Amirian (Burgschwalbach).
Zuschauer: 290.
Tore: 1:0 Reiner (10.), 2:0 Rott (69., Foulelfmeter), 3:0 Reiner (77.).
Beste Spieler: Röse, Reiner – Fehlanzeige.
Nächste Aufgabe für Rheinböllen: am Samstag (18 Uhr) bei RW Koblenz; für Sargenroth: am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Ahrweiler.
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Montag, 6. September 2010, Seite 21