Fußball-Rheinlandpokal: Fünf Spieler des Rheinlandligisten teilen sich die Treffer beim Kantersieg gegen B-Ligist SG Braunshorn – Erdle enttäuscht
In der ersten Runde des Fußball-Rheinlandpokals konnte der gastgebende B-Ligist SG Braunshorn/Hausbay nur eine halbe Stunde gegen den Rheinlandligisten FC Karbach mithalten. Danach brachen die Dämme und Karbach siegte zweistellig mit 11:0.
SG Braunshorn/H. – FC Karbach 0:11 (0:3)
Braunshorn. Karbachs Vorsitzender Daniel Bernd war schon vor dem Spielbeginn sehr optimistisch: „Nach dem schwachen Vorbereitungsspiel gegen Soonwald gehe ich davon aus, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt und vielleicht Braunshorn heute dafür bluten muss.“ Bernds Prognose sollte genau zutreffen, denn Fußball-Rheinlandligist FC Karbach dominierte in der ersten Rheinlandpokal-Runde vor allem in der zweiten Halbzeit nach Belieben und „zerlegte“ dabei B-Ligist SG Braunshorn vor mehr als 200 Zuschauern beim 11:0 nahezu.
Entsprechend enttäuscht war Braunshorns neuer Trainer Uwe Erdle von dem torreichen Spiel: „Ich hatte mit drei bis vier Gegentreffern gerechnet, aber nicht mit elf. Meine Mannschaft hat nur 35 Minuten gespielt, was ich wollte und dann ohne Kampf weiter gemacht.“ Auch die lautstarken Anweisungen Erdles von der Seitenlinie konnten die vielen Karbacher Treffer nicht verhindern, aber der SG-Coach nahm auch Positives mit: „Heute haben wir Nachhilfe bekommen, aber aus dieser Niederlage lernen wir auch.“
Auch SGB-Kapitän Christian Frank sah es so: „In der ersten Halbzeit haben wir gut gestanden. Dann jedoch waren wir in der Mitte einfach zu offen und haben zu viele einfach Bälle verloren.“
Dynamisch zum Kantersieg: Rheinlandligist FC Karbach (am Ball mit Andreas Kensy, links Mirko Bernd) war im Rheinlandpokal zu stark für die SG Braunshorn (von links mit Christian Frank, Christopher Hoff und Stefan Leidig) und gewann schließlich mit 11:0. Foto: B&P Schmitt
Sehr glücklich war Karbachs Trainer Torsten Schmidt, der nichts kritisierte: „Die erwartete Reaktion ist gekommen. Mich freut, dass wir nur wenige Chancen durch Zufall hatten, sondern viel über außen gespielt haben und fast alle Treffer nach Kombinationen im Torraum erzielt haben. Das war heute nach den guten Trainingseinheiten ein weiterer Schritt nach vorne.“ Und dann fügte er noch an: „Alle Neuzugänge sind Kandidaten für die erste Elf.“ In der Tat hinterließen die spielenden drei „Neuen“ (Saschas Schmitz und Tim Kiesewetter fehlten) einen durchweg positiven Eindruck: Sowohl Tim Puttkammer als auch Dogan Cevik konnten sich sogar jeweils als Doppeltorschütze feiern lassen – Andreas Oberreiter demonstrierte einige Male seine Ballsicherheit.
Schon früh hatte Puttkammer per Kopf die Karbacher Führung erzielt (6.), allerdings hatte die äußerst junge SG-Truppe mit vier A-Jugendlichen in der Startformation zehn Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß: Nach einem Freistoß von Frank hatte SG-Stürmer Paul Vollrath freie Schussbahn aus zehn Metern, traf jedoch nur den FCK-Keeper. Der hieß Philipp Herter. Der A-Jugendliche stand zwischen den Pfosten und machte seine Sache gut.
Nach der Vollrath-Möglichkeit hatten die Einheimischen aber bereits ihr Pulver verschossen – und der Favorit aus Karbach markierte noch weitere zehn Treffer, darunter einige durchaus sehenswerte Tore, wobei ein schöner Fallrückzieher von Tobias Schinnen, ein intelligentes Hebertor von Daniel Lay und ein direkt verwandelter Freistoß von Cevik aus der Trefferflut besonders hervorstachen.
Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Freitag, 6. August 2010, Seite 10, Armin Bernd
