Fußball-Rheinlandliga Ellscheid sorgt mit 5:0 in Dörbach für Furore – Rückblick auf den 14. Spieltag

Simmern. Fünf Spieltage vor Anbruch der Winterpause kommt an der Tabellenspitze der Fußball-Rheinlandliga allmählich so etwas wie Langeweile auf: Der FSV Salmrohr punktet sich mit soliden, aber selten spektakulären Auftritten fleißig gen Oberliga. Die unmittelbare Konkurrenz aus Koblenz und Burgbrohl strauchelt in unregelmäßigen Abständen und hechelt dem Branchenführer aus dem Westen des Bundeslandes schon sieben respektive neun Punkte hinterher.

Wobei die jüngsten Vorstellungen des Verfolgerduos alles andere als Langeweile unter den geneigten Betrachtern am Spielfeldrand aufkommen ließen. Beim munteren Derby der Koblenzer Drittliga-Reserve in Mülheim-Kärlich (2:2) vermieste ein Last-Minute-Tor von Torsten Knöll nicht nur TuS-Trainer Colin Bell ganz gehörig die Laune: „Zurzeit ist es mühsam und ärgerlich. Wir müssen unsere Wunden lecken“, schimpfte er nach nunmehr drei Unentschieden hintereinander. Mit Tobias Bauer und Eike Mund konnte der Koblenzer Coach zwar auf zwei Kräfte des Profikaders zurückgreifen, beide wurden jedoch absprachegemäß zur Pause ausgewechselt, um dem Tross der ersten Garnitur nach Saarbrücken zu folgen. Bis zum späten Mülheimer Ausgleich fand Bell auch Gefallen am Spiel: „Es war ein Derby, wie es sein muss. Gute Stimmung, viele Emotionen und harte Szenen.“ Als aber Urgestein Knöll per Kopf den finalen Gleichstand herstellte, herrschte nur noch beim Gastgeber eitel Sonnenschein. Trainer Marco Wagner gab zu Protokoll: „Ein gefühlter Sieg. Dass Torsten das 2:2 gelungen ist, ist perfekt. Der Junge hat harte Wochen hinter sich.“

Noch sehenswerter traf jedoch ein anderer Routinier ins Schwarze: Patrick Rölle, Angreifer des TuS aus Mayen, beförderte einen weiten Abschlag des Burgbrohler Torhüters Maximilian Loth volley von der Mittellinie zurück – und traf so aus gut und gerne 50 Metern Entfernung mit der Innenseite zum 2:1-Siegtreffer gegen die Spvgg ins Schwarze. Zuvor hatte der Mayener Mann mit der Nummer sieben schon dreimal den Ball über die Linie befördert, war aber zweimal vom Schiedsrichter wegen angeblicher Abseitsstellung zurückgepfiffen worden. Beim dritten Versuch besorgte er dann regulär vom Elfmeterpunkt den zwischenzeitlichen Ausgleich. „Es war nicht unser Tag, Mayen hat 90 Minuten lang alles in der Hand gehabt“, räumte Raduan Fatine, der einmal mehr Trainer Thomas Lenerz vertrat, unumwunden ein.

Alles im Griff hatte auch eine Mannschaft, von der man das im Vorfeld der 14. Runde ganz und gar nicht erwartet hatte: die SG Ellscheid. Ganze sechs Treffer hatten die Kombinierten aus dem Alfbachtal in den 13 vorangegangenen Partien erzielt. Nun verdoppelte die Truppe der Trainer Jörg Stölben und Uwe Schüller beim 5:0 in Dörbach diese Quote nahezu – und das fast im Vorbeigehen. Der erste Saisonsieg hatte auch eine angenehme Begleiterscheinung, die Rote Laterne des Tabellenletzten wanderte nach Lahnstein. Zwei Wochen zuvor hatte der SV noch an gleicher Stelle eben diese Lahnsteiner mit einer 11:0-Pleite im Gepäck auf die Heimreise geschickt, jetzt ging gegen einen ähnlich schlecht gestellten Kontrahenten rein gar nichts. Stölben offenbarte seine simple, aber erfolgreiche Taktik: „Der Garant für den Erfolg war Benjamin Blank. Er hat in überragender Manier den gegnerischen Spielmacher Mike Gaugler kaltgestellt. Und dann haben wir das erste Mal unsere Chancen wirklich genutzt.“ Der Dörbacher Jens Hilgers sah kurz vor dem Pausenpfiff wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Kommentar seines Trainers Harry Koch: „Das war unser Untergang.“ bhm

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Dienstag, 9. November 2010, Seite 11

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