Im Vorfeld der Partie wurde viel geschrieben. Unbestätigte Spielverlegungen und eine nicht zu leugnende Rivalität verliehen dem Spitzenspiel Oberwesel – Sohren eine gewisse Brisanz. Im Gästebuch der Sohrener Homepage war gar von einem Hassspiel die Rede. Vorweg kann gesagt werden, dass es zu einem absolut fairen Aufeinandertreffen kam in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten und die Vesalen als verdienter Sieger den Platz verließen.

Sohrener Gästebucheintrag

Sohrener Gästebucheintrag (www.sg-sohren.de)

Der Tabellenvierte Sohren startete nach der Winterpause erwartungsgemäß mit einem 3:1 Heimsieg gegen Cochem und hätte sich mit einem Sieg in Oberwesel nochmal in den Titelkampf einmischen können. Die Vesalia enttäuschte beim Tabellenletzen Karbach II und kam über ein 0:0 nicht hinaus. Aus diesem Grund war während der Woche ein gewisser Druck spürbar, den die Truppe allerdings in eine absolute Energieleistung ummünzte. Coach Patrik Welches wandelte seine Formation in ein 4:3:3 System, um die spielerisch starken Gäste bereits im Aufbauspiel zu stören. So agierte „Brecher“ Marc Schneider als alleinige Spitze und wurde von den beiden Außenstürmern Bastian Vogel und Christoph Braun unterstützt. Ein taktischer Schachzug, der Früchte tragen sollte. Im Abwehrzentrum musste der etatmäßige Innenverteidiger Boris Gerhard aufgrund einer Muskelverletzung ersetzt werden. Defensiv-Allrounder Bastian Gödert rückte in die Abwehr und machte seine Sache ausgezeichnet. So wie man es von ihm als „Arbeitstier“ gewohnt ist.

Ab der ersten Minute zeigten die Vesalen durch aggressiven und dynamischen Fußball wer hier und heute Herr im Haus ist. Nach kurzer Abtastphase kam Oberwesel immer besser ins Spiel und nahm mehr und mehr das Zepter in die Hand. Die erste Großchance offenbarte sich Christoph Braun in der 20. Minute. Nach einem Sahnepass von Spielmacher Thomas Clemens tauchte „Brauni“ alleine vor dem Gästekeeper auf, konnte den Ball aber nicht im Tor versenken. Sohren agierte bisweilen mit langen Bällen und strahlte wenig Torgefahr aus. Die Verteidigung um Abwehrchef Gregor Lieber stand sattelfest und erstickte alle Sohrener Angriffsbemühungen im Keim. Die hochgelobte Sohrener Offensive bekam keinerlei Möglichkeit sich zu entfalten.

Als sich das Spielgeschehen mehr und mehr auf das Gästetor verlagerte und der Oberweseler Angriffsfußball zielstrebiger wurde, fiel das spielentscheidende Tor. Nach einem Eckball von Thomas Clemens visierte Gregor Lieber das Leder punktgenau an und markierte volley unhaltbar unten links ins Eck. Für Lieber konnte somit bereits der 5. Saisontreffer verbucht werden. Der vielumjubelte Führungstreffer war gelungen und jetzt konnte man das Spielgeschehen diktieren. Ohne weitere Höhepunkte gingen beide Mannschaften in die Pause.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff kam Sohren zu seiner einzigen nennenswerten Torchance, als der Sohrener Angreifer in halb linker Position frei vor Keeper Daniel Höhn auftauchte. Der solide Torhüter entschied diese 1:1 Situation allerdings erwartungsgemäß für sich und bewahrte die Vesalen vor dem Ausgleich. Das Spielgeschehen verlagerte sich nun generell Richtung Vesalen-Tor. Sohren agierte aber konzeptlos und lediglich Standardsituationen sorgten für Gefahr. Oberwesel versäumte es einen der zahlreichen Konter zielstrebig auszuspielen und den Sack frühzeitig zu zumachen.

Letztendlich blieb es bei einem hochverdienten 1:0 Heimsieg und die Vesalen sind zumindest für 48 Stunden neuer Tabellenführer der A-Klasse.

Ein absolutes Sonderlob verdient sich wieder einmal die Oberweseler Defensivabteilung. Gödert, Fahning, Zeuner, und Schuck sind herausragende Akteure im Oberweseler Abwehrbollwerk. Laufarbeit, Zweikampfstärke und Willenskraft sind das Produkt einer konzentrierten und arbeitsintensiven Wintervorbereitung.  Aber auch eigentliche Offensivkünstler wie Philipp Lahnert zeigten enormen Kampf und ungeahnte Defensivqualitäten. Nicht nur wegen seinem Tor muss Gregor Lieber nochmals besonders erwähnt werden: Gregor, das war ein riesen Spiel von dir!!!

Trotz aller Euphorie kann man auch aus einem solchen Top-Spiel nur drei Punkte mitnehmen. Dementsprechend gilt jetzt die volle Konzentration dem schweren Auswärtsspiel am kommenden Mittwoch in Unterkülztal. Die gezeigte Leistung muss bestätigt werden und die gute Ausgangsposition kann nur durch eine erneute starke Mannschaftsleistung untermauert werden. Dennoch dürften die Vesalen in einer solchen Verfassung nur schwer zu schlagen sein.

Abschließend vielen Dank an die zahlreichen Vesalen-Fans, die wirklich erstklassig unterstützten. Weiter so Jungs…

Bericht: Christoph Braun

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2 Responses zu “Vesalen gewinnen „Hassduell“ gegen Sohren”

  1. Wolle sagt:

    Toller Bericht und herzlichen Glückwunsch zur Tabellenführung…

    Ein kleiner Fehler ist mir allerdings doch aufgefallen….

    „…Offensivkünstler wie Philipp Lahnert zeigten enormen Krampf…“

    beim letzten Wort hasttest du leider das R vergessen :-))))

    alla viel Glück ihr Vesalen

  2. luc sagt:

    Deine Kommentare habe ich hier vermisst Wolle. 😉

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