A Hunsrück/Mosel Hochspannung in Karbach, Nörtershausen und Boppard – Verfolgerduell in Sohren

Simmern/Cochem. In der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel stehen für das Gros der Mannschaften die letzten beiden Spiele in diesem Jahr auf dem Programm. Und vor allem bei den Teams aus dem Tabellenkeller lautet die Devise: punkten, punkten, punkten. Bei vier Absteigern muss ab Platz sieben gezittert. Mehr als die halbe Liga steckt also im Abstiegssumpf.

SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren – SV Niederburg.Dreimal schon hat Oliver Schuch als Sohrener Trainer gegen Niederburg gespielt, dreimal hat er verloren. Am Samstag (17.15 Uhr) soll der Bann endlich gebrochen werden. Auch, weil die Partie gegen Niederburg laut Schuch zeigen wird, wo die Reise in Zukunft hin geht. „Wer da verliert, braucht sich nicht mehr nach oben zu orientieren“, so der Sohrener Trainer. Der will sich sehr wohl nach oben orientieren und keinesfalls im Niemandsland der Liga verschwinden – und hofft, dass ihm seine Mannschaft keinen Strich durch die Rechnung macht. Mangelnde Einstellung hatte zuletzt nur einen Zähler gegen Ober Kostenz eingebracht. Doch eigentlich war das vorherzusehen: Immer wenn Sohren dran ist, kommt ein Hänger. Jetzt kommen auch noch Personalsorgen dazu: Alexander Schell ist noch ein Spiel gesperrt, Waldemar Stier und Vladimir Beregowez werden wohl auch nicht auflaufen.

FC Karbach II – SV Büchel. Endspiel, die Zweite heißt es am Sonntag für den FC Karbach II. Runde eins war mit einer Niederlage gegen Bremm gründlich in die Hose gegangen, Runde zwei soll sich deutlich besser gestalten. Das ist zumindest die Hoffnung von Trainer Carsten Harmel, der den Glauben an seine Mannschaft keinesfalls aufgegeben hat und der die Stärken gegen Büchel in die Wagschale gelegt sehen will. Gefragt nach den Stärken, schmunzelt Harmel erst einmal. „Der Teamgeist“, sagt er dann. Ob auch noch spielerische Qualität dazu kommt, wird mal wieder davon abhängen, ob er auf Unterstützung aus der Rheinlandliga-Mannschaft hoffen kann. Keine Zweifel gibt es hinsichtlich der Zielsetzung. „Es ist wieder ein Sechs-Punkte-Spiel und wir müssen wieder gewinnen“, so Harmel.

TSV Emmelshausen II – SG Unterkülztal. Aus den vergangenen vier Partien gab es für Emmelshausen II nur einen Punkt – gegen Nörtershausen. Davon, oben mitzuspielen, kann längst keine Rede mehr sein. Zu gering das Selbstbewusstsein, zu groß anscheinend die Abhängigkeit von der ersten Mannschaft. „Das lasse ich nicht gelten“, sagt der Sportliche Leiter Karl Hartmann: „Der Kader der Zweiten ist gut genug, nur Reyad David fehlt an allen Ecken und Enden.“ Spielertrainer David ist seit Wochen am Knie verletzt. Auch gegen Unterkülztal fehlt er. Dennoch sagt David: „Gegen die SG müssen wir gewinnen.“ Er geht noch weiter: „Aus den drei Spielen in diesen Jahr erwarte ich neun Punkte.“ Was Serien angeht, hat Emmelshausen Erfahrung – sowohl im positiven als auch im negativen Sinn.

SG Nörtershausen/Udenhausen/Oppenhausen – SG Bremm.Eigentlich könnte man jetzt damit beginnen, dass Nörtershausen nach der 0:6-Klatsche im Hinspiel gegen Bremm etwas gutzumachen hat. Doch Trainer Manfred Wolff winkt ab: „Wir haben ja eigentlich gegen jede Mannschaft etwas gutzumachen.“ Sieben Punkte aus 15 Spielen sind zu wenig. Da nutzt es weder Wolff noch Nörtershausen, wenn viele Ergebnisse knapp waren und oft auch Pech mit im Spiel war. Hätte Wolff für die Partie gegen personell gebeutelte Bremmer einen Wunsch frei, würde er sich das Glück zurück wünschen. „Das war oft nicht auf unserer Seite.“ Auch gegen Unterkülztal nicht, als seine Mannschaft die Partie zur Pause schon hätte entschieden haben müssen. Dann kehrte der Schlendrian und mit ihm die individuellen Fehler ein. Den Blick auf die Tabelle hat er übrigens längst aufgegeben. Nicht aus Resignation, sondern weil es ihm wichtiger ist, dass seine Mannschaft den Spaß am Fußball nicht verliert.

SG Boppard/Bad Salzig – SG Cochem/Klotten. Eigentlich müsste Cochems Coach Ralf Decker für den Satz „Boppard ist ein unbeschriebenes Blatt“ fünf Euro ins Phrasenschwein werfen. Tatsache ist aber tatsächlich, dass sich beide Mannschaften nicht kennen, denn das Hinspiel findet erst am 4. Dezember statt. „Den Trainer kenne ich“, so Decker. Und schiebt hinterher: „Aber nicht persönlich.“ Im Hinblick auf das Spielermaterial und die Bopparder Stärken muss er sich auf das verlassen, was er gehört und gelesen hat. „Sie haben sich augenscheinlich gefangen“, analysiert der Cochemer Übungsleiter. Das trifft auf seine Mannschaft trotz des Sieges gegen Düngenheim nicht zu. „Bei derzeit vier Absteigern stecken wir mittendrin in der Abstiegszone“, so der Coach. Etwas Besserung soll ein Sieg verschaffen.

SG Soonwald/Simmern – SG Ober Kostenz/Kappel. An das 1:1 im Hinspiel und damit an eine der drei Partien, die Soonwald bisher nicht positiv gestaltet hat, wird sich Trainer Markus Stelter nicht gerne erinnern. Es soll allerdings auch als Lehrbeispiel herhalten, wie man gegen eine zweikampfstarke und kompakte Mannschaft wie Ober Kostenz es ist, nicht zum Erfolg kommt. „Wir dürfen sie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen“, sagt Stelter. Der will aber nachvollziehbarerweise den Lauf der vergangenen Wochen fortsetzen und die Spitzenposition verteidigen. Die Voraussetzung dafür sind von personeller Seite schon einmal gegeben: Stelter kann aus dem Vollen schöpfen. Das Spiel findet auf dem Kunstrasen in Simmern statt.ter

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Freitag, 19. November 2010, Seite 12

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