Fußball: Beim Südwest-Landesligisten soll der Spielbetrieb weitergehen
Bad Kreuznach. Die SG Eintracht Bad Kreuznach ist noch nicht tot. Die neue sportliche Leitung mit Oliver Holste, Ralf Brandenburger und Gerd Menne setzt alle Hebel in Bewegung, um den Spielbetrieb wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten.
Acht Mann trabten vorgestern um 18 Uhr beim Warmmachen über den Rasen des Bad Kreuznacher Moebus-Stadions. Einige Nachzügler, die aus beruflichen Gründen erst später erscheinen konnten, wurden noch erwartet. Die drei A-Junioren, die künftig auch zum Kader des Fußball-Landesligisten SG Eintracht Bad Kreuznach gehören sollen, trainierten mit ihrer Mannschaft. Es sieht so aus, als ob die SGE am Samstag, 15.30 Uhr, zum Heimspiel gegen den SV Rodenbach wieder auflaufen wird. Nach einer Spielabsage und einer Verschiebung wegen der Querelen zwischen Aufsichtsrat und dem bisherigen Erstmannschafts-Kader (wir berichteten) ist das ein erstes Überlebenszeichen.
Eins ist klar: Sportlich wird die Eintracht in der Landesliga nichts mehr reißen können. Die neue Mannschaft ist eine Mixtur von Spielern des Reserveteams, des Nachwuchses und der Alten Herren. Die Ergebnisse sind völlig nebensächlich. Nur wenn die SGE bis zum Jahresende durchhält, darf sie in der kommenden Runde in der Bezirksliga weitermachen. Sonst droht der Neubeginn in der Kreisklasse. „Wir versuchen zu retten, was zu retten ist“, sagt Ralf Brandenburger, einer der drei Sportlichen Leiter. „Es sieht gut aus.“
Ercan Ürün, bislang Trainer der zweiten SGE-Mannschaft, übernimmt als Spielertrainer die Erste. Brandenburger assistiert ihm. Die zweite Mannschaft wird aus der Bezirksklasse abgemeldet. Ein erster Neuzugang ist Emrah Kizildemir, der Ex-Auswahlspieler hat längere Zeit nicht gespielt, ist also direkt frei.
Einer, der beim Rettungsunternehmen helfen will, ist Daniel Gilles, zuletzt Mannschaftsführer der Reserve. „Natürlich werden wir am Anfang kein Land sehen. Das ist aber besser, als dass die Eintracht abgemeldet wird. Ich spiele nicht für mich, sondern damit die Eintracht überlebt.“ Oliver Holste appelliert derweil an die Unentschlossenen: „Der Verein hat es verdient, dass er überlebt. Man kann nicht alles hängen lassen.“ Positive Signale sendet der vorläufige Insolvenzverwalter Robert Schiebe. „Höchste Priorität hat die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs. Dies gilt insbesondere für die Jugendmannschaften.“(ga)
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Donnerstag, 28. Oktober 2010, Seite 11