Fußball-Bezirksliga: In Liebshausen treffen Argenthal und Rheinböllen zum ersten Mal in einem Punktspiel aufeinander – Acht im Tor, Kauer nicht dabei
Viele Zufälle mussten zusammen kommen, dass es zu dieser Konstellation kommen konnte: Am Sonntag treffen die SG Argenthal und der TuS Rheinböllen im Derby in Liebshausen aufeinander.
Liebshausen. Drei Kilometer trennen die beiden Dörfer voneinander, die Fußballer kennen sich in- und auswendig, die Rivalität ist augenscheinlich. Gemeint ist das Bezirkliga-Derby zwischen der SG Argenthal/Liebshausen/ Mörschbach und dem TuS Rheinböllen, das am Sonntag (14.30 Uhr) in Liebshausen über die Bühne geht.
Das einzige Aufeinandertreffen der beiden datiert vom Oktober 2008. Da bezwang Argenthal, das damals noch Mörschbach hieß, den TuS im Rheinlandpokal mit 2:1. Und nun das erste Aufeinandertreffen in der Meisterschaft. Giftpfeile? Waren keinem zu entlocken. Es ging eher in die Richtung Schmusekurs. Das könnte daran liegen, dass sowohl TuS-Coach Andreas Auler als auch sein Kontrahent Timo Klein die Angelegenheit aus einer gesunden Distanz heraus betrachten. Auler hatte „sein“ Derby schon gegen den Heimatverein Sargenroth, Klein bekommt es noch gegen Emmelshausen.
Dennoch wissen beide, dass ihre Spieler die Partie weniger gelassen angehen. „Alle sind heiß. Das Spiel ist schon die ganze Woche Thema Nummer eins gewesen“, so Auler. Immerhin haben fünf seiner Spieler schon einmal für den Rivalen gekickt. Das Gros spielte sogar in der Jugend zusammen. Eine Sache, die Klein zu einer Frage veranlasst: „Warum spielen wir nicht zusammen?“ Bereits früher gab es Bemühungen, doch Rheinböllen wollte nicht. „Nun ist es so und das macht ja auch ein Derby aus“, so Klein.
Vor zwei Jahren gewann die damals noch ohne Argenthal kickende SG Mörschbach/Liebshausen im Pokal mit 2:1 nach Verlängerung beim TuS Rheinböllen. Am Sonntag treffen sich die Lokalrivalen zum ersten Mal in der Bezirksliga – und bis auf Markus Hessel (Mitte) werden alle Akteure auf dem Foto auch in Liebshausen dabei sein (von links Argenthals André Kaspar und Andreas Schmäl, von rechts Rheinböllens Philipp Steigerwald und Christopher Rott). M Archivfoto: Hardy Beissel
Hinsichtlich der Zielsetzung sind beide Übungsleiter übrigens pragmatisch. Auler will endlich mal auswärts gewinnen, Klein will die Serie fortsetzen und den Abstand nach unten minimal wahren, maximal ausbauen. Verletzungssorgen werden jedenfalls keine Rolle spielen: Rheinböllen ist komplett und kann erstmals auf Schlussmann Andreas Acht zurückgreifen, Argenthal muss nur auf Christopher Kauer verzichten. Marc Leininger ist zwar angeschlagen, wird sich das Derby aber eher nicht entgehen lassen wollen.
Doch wer geht als Favorit in die Partie? Auch da will sich keiner der beiden von den Statistiken blenden lassen. Klar, die sprechen eine deutliche Sprache und gewähren Rheinböllen nur Außenseiterchancen: Noch nie auswärts gewonnen, in der Tabelle sechs Plätze und Punkte hinter Argenthal. Aber es ist eben ein Derby und da ist der Spruch, wonach die ihre eigenen Gesetze schreiben, nie abgedroschen. „Da geht jeder an seine Grenze“, weiß Auler. Klein: „Da packt jeder noch eine Schippe drauf.“ Er hofft allerdings, dass die Charakterstärke seiner Elf den Unterschied macht: „Das ist momentan unser herausragendes Merkmal.“ Auch Auler glaubt an sein Team: „So ein Spiel will doch jeder gewinnen.“ (ter)
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 25. September 2010, Seite 12
