Bezirksliga Mitte: Spvgg kann nach 4:1-Sieg ohne Druck zu RW Koblenz fahren – SG steht im Heimspiel gegen Höhr-Grenzhausen unter Zugzwang

Simmern. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Die Weisheit von Weltmeistertrainer Sepp Herberger findet nun auch bei der SG Sargenroth/Unzenberg nach dem Bezirksliga-Derby und der 1:4-Niederlage bei der Spvgg Biebertal Anwendung. „Wir müssen unsere ganze Konzentration jetzt auf das Spiel gegen Höhr-Grenzhausen am Sonntag legen“, sagt Trainer Jörg Kunz. Die Partie (14.30 Uhr) wird ist das einzige Heimspiel der ersten fünf Spieltage. „Da muss eine Reaktion kommen, da wird eine Reaktion kommen“, ist sich Kunz sicher.

Denn eins dürfte klar sein: Mit einer ähnlichen Leistung wie nach der Pause gegen Biebertal dürfte auch gegen Höhr nichts zu holen sein. Da hatte die SG das Fußballspielen komplett eingestellt und war komplett von der Rolle. „Dabei hatten wir es selbst in der Hand“, trauerte Kunz den ungenutzten Möglichkeiten in Halbzeit eins nach. Und die gab es zuhauf, doch Sargenroth hatte seine Überlegenheit nur mit einem Treffer belohnt. „Wenn wir zur Pause 2:0, 3:0 hinten liegen, dürfen wir uns nicht beschweren“, wusste auch Biebertals Trainer Elmar Walter. „Dann ist die Partie natürlich gelaufen.“

Unterschiedlicher konnten die zwei Hälften tatsächlich nicht laufen: Während die Gäste vor der Pause viel williger und bissiger wirkten und die entscheidenden Zweikämpfe im Mittelfeld für sich entschieden hatten, spielten nach Wiederanpfiff nur die Gastgeber. Kunz konnte sich das nur mit der Unerfahrenheit seiner jungen Mannschaft erklären: „Die Jungs waren irgendwann total verunsichert“, so Kunz. Das wurde besonders deutlich, als die Gäste in Überzahl spielten und trotzdem ein Gegentor kassierten. „Es ging leider kein Ruck durch die Mannschaft“, monierte Sargenroths Kapitän Christian Kleid. „Man ist natürlich enttäuscht, ausgerechnet gegen Biebern zu verlieren.“ Doch die Niederlage war am Ende verdient, denn nachdem es laut Walter in der Kabine rund gegangen war, kamen die Gastgeber wie ausgewechselt zurück und nahmen das Zepter zunehmend in die Hand. „Wir hatten ja eigentlich nichts mehr zu verlieren, nach der ersten Halbzeit“, meinte Walter.

Dessen Team kompensierte selbst die Auswechslung von Spielmacher Alex Singer, für den Dennis Weckmüller ins Spiel kam und prompt zum Matchwinner wurde. Zunächst traf er zum 3:1, um dann das 4:1 mit einer mustergültigen Flanke vorzubereiten. „Ich habe beide Bälle perfekt getroffen“, bilanzierte Weckmüller. Und auch sein Trainer freute sich für ihn. „Dennis ist gleich super ins Spiel reingekommen, das war schon klasse.“

Doch jetzt geht es auch für sein Team darum, Herbergers Weisheit zu beherzigen, denn am Sonntag (14.30 Uhr) muss die Spvgg zu Rot-Weiß Koblenz. „Das wird ein leichteres Spiel als gegen Sargenroth, denn da haben wir wirklich nichts zu verlieren“, sagt Walter. (ter)

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Samstag, 21. August 2010, Seite 13

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