Bezirksliga: Team von Timo Klein gewinnt mit 4:3 das Derby gegen Aufsteiger Ehrbachtal und schießt sich damit in der Tabelle auf Rang zwei
Während Argenthal von Sieg zu Sieg eilt und nun Tabellenzweiter ist, steht die SG Ehrbachtal auch nach dem vierten Spieltag weiter mit null Punkten da.
Liebshausen. Sieben Tore sahen die 243 Zuschauer in Liebshausen beim Bezirksliga-Derby zwischen den Fußballern der SG Argenthal/Mörschbach und der SG Ehrbachtal/Ney. Schön anzusehen war das Duell nicht immer, aber bis zum Ende ausgesprochen spannend. Ehrbachtal führte früh mit 1:0, Argenthal zog auf 3:1 und 4:2 davon, musste am Schluss aber um den 4:3-Sieg zittern. Der Höhepunkt der Partie lag zwischen der 35. und 40. Minute. Vier Großchancen in nur fünf Minuten, dabei erzielten beide Mannschaften jeweils einen Treffer. Und zwar die Tore zum 3:1 durch Marcel Mähringer (36.) und das 2:3 durch Philipp Flaßhaar (40.).
Zuvor war der Gast mit freundlicher Unterstützung von Argenthals Keeper Michael Reuther durch Daniel Mayer mit 1:0 in Führung (3.) gegangen. Mit einem direkt verwandelten Freistoß glich Daniel Hilgert-Walber aus. André Kasper erhöhte auf 2:1, bevor die genannten fünf Minuten anbrachen.

Gleich schlägt der Ball im Ehrbachtaler Tor ein: Argenthals Daniel Hilgert-Walber (rechts) markiert den Treffer zum zwischenzeitlichen 4:2. Zuvor hatte Hilgert-Walber bereits per Freistoß zum 1:1 getroffen. Seine Argenthaler gewannen 4:3. M Foto: B&P Schmitt
Der SG-Vorsitzende Bernd Müller sah da schon seine SG „ALM“ in der Tabelle vor Emmelshausen. Von solchen Gedankenspielen wollte Argenthals Trainer Timo Klein nichts wissen: „Das sind zehn Punkte zu den Abstiegsplätzen“, stellte er fest. Von dieser Punktzahl kann Ehrbachtals Coach Stephan Pohlers bisher nur träumen: „Einige müssen selbstkritisch überprüfen, ob die Leistung reicht,“ grummelte er, um dann doch nach vorne zu sehen: „Aber wir kommen ran.“
Das war über weite Strecken der zweiten Halbzeit zu sehen. Mit seinem zweiten Treffer brachte Hilgert-Walber die Gastgeber zwar mit 4:2 in Front, aber danach dominierte Ehrbachtal. Begünstigt durch den Platzverweis von Argenthals Marc Leininger verlagerte sich das Geschehen in die Argenthaler Spielhälfte. Mit viel Aufwand drängte Ehrbachtal auf den Anschlusstreffer. Die größte Möglichkeit dazu bot sich Michael Hoffmann schon nach 51 Minuten. Sein Schuss ging über die Querlatte. Dann setzte ein Gewitterregen ein, worauf der Ehrbachtaler Linienrichter fluchtartig seinen Platz verließ. Die Suche nach einem Ersatz dauerte so lange, dass Pohlers diesen Minuten später noch heftig nachtrauerte: „Das hätte nachgespielt werden müssen.“ Wurde es aber nicht. Es reichte noch zum 3:4 durch Michael Hoffmann (80.), was den Endstand bedeutete.
Ein Zittersieg, der Timo Klein sichtlich mitgenommen hatte: „Darüber werden wir noch sprechen müssen. Nach dem 3:1 schien alles klar und dann müssen wir noch um die drei Punkte bangen.“ Bei der Suche nach einem Spieler des Tages wurde man auch bei Peter Diel nicht schlauer:,, Ich habe heute keinen bei uns gesehen“, so der langjährige Betreuer der einheimischen SG. „Schade“, fand Ehrbachtals Pohlers: „Hier war mehr drin.“ Robert Mattern
Argenthal: Reuther – J. Leininger, Silbernagel, M. Leininger, Friedrich (63. Boos), Kunz, Schmäl, Kauer, Hilgert-Walber, Mähringer, Kaspar (72. Chemogo).
Ehrbachtal: Meurer – Scheiermann, Henrich, Flaßhaar, Graeff, Gillmann, Bauer (78. Bartusel), Özberk (68. Jansen), Mayer, Putignano (56. Anda), Hoffmann.
Schiedsrichter: Marc Schiry (Gornhausen).
Zuschauer: 243.
Tore: 0:1 Mayer (3.), 1:1 Hilgert-Walber (17.) 2:1 Kaspar (33.) 3:1 Mähringer (36.) 3:2 Flaßhaar (40.), 4:2 Hilgert-Walber (47.) 4:3 Hoffmann (80.).
Besonderheit: Gelb-Rot für M. Leininger (Argenthal, 64.).
Beste Spieler: Fehlanzeige – Hoffmann, Bauer.
Nächste Aufgabe für Argenthal: am Sonntag, 5. September (14.30 Uhr), in Höhr-Grenzhausen; für Ehrbachtal: am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Oberwinter.
Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Montag, 23. August 2010, Seite 25